Donnerstag, 16. September 2010

11. Etappe (many rivers to cross) Prosselsheim – Assamstadt

Nun fange ich langsam doch an, mit mir zu hadern: Nicht nur, dass die Schwellungen meiner Füße in den letzten 2 Tagen kaum zurückgegangen sind (die Schmerzen schon), als wir heute von unserer Stippvisite nach Schwäbisch Hall von Stephi nach Assamstadt zurückkehren, ist ein Läufer bereits eingetroffen, allerdings leider per Auto-Transfer. Es ist Stefan, auf den ich vor einigen Tagen doch eine private Wette mit mir abgeschlossen hatte, dass er finishen wird. Schön ist, dass er zumindest es ziemlich locker sieht, das ist vielleicht die Hauptsache.

Jetzt um 18:30 sind erst 5 von 18 verbliebenen Läufern angekommen. Das drückt die Schwierigkeit dieser zwar „nur“ zweitlängsten, aber mit sehr vielen Auf-und-Abs gespickten Strecke aus. Außerdem ist eben Tag 11 und nicht mehr Tag 3 wie bei den 93km von Stavenhagen nach Pritzwalk (die mir Wochen zurückzuliegen scheinen).

Den gestrigen Nachmittag verbrachte ich noch mit dem Auto auf der Strecke, was sich als ganz nützlich erwies, denn ich konnte einerseits einen verlaufenen Läufer auf den Pfad der Tugend zurücktransportieren (dank eines Hinweis eines anderen Teilnehmers, der eine verdächtige Warnweste nach einer Abzweigung auf der falschen Strecke wahrgenommen hatte), andererseits für einen mit Schmerzen kämpfenden Kameraden in einer geschlossenen Apotheke eine Salbe besorgen. In Franken auf dem Dorf ist das kein Problem, die größte Hürde war das Hochfahren des Rechners für das Kassensystem.

Eine Erwähnung wert ist übrigens auch noch das Abendessen in Unteressfeld am Dienstag. Unser sehr fürsorglicher Chief Ingo und seine Frau hatten sich doppelt abgesichert und beide den liefernden Catering-Metzger noch mal an den Termin erinnert. Der fuhr dann auch pünktlich mit einem üppigen Büffet vor – und zwar sowohl der, den Ingo bestellt hatte als auch der, den seine Frau Inge beauftragt hatte. Einer war 2007 für den DL tätig gewesen, der andere 2008, nun standen beide vor der Tür und Ingo konnte schulterzuckend verkünden: „Ihr könnt essen bis zum Stillstand der Augen!“ Was wir dann auch taten, Ehrensache.

Während ich dies schreibe, habe ich übrigens erstmals kein Netz und werde nachher versuchen, draußen irgendwo Empfang zu bekommen. Wir sind jetzt zwar in Baden-Württemberg, aber die können wohl doch nicht alles (immerhin sind wir in AssamSTADT !)

Außerdem wuseln hier ca. 20 Zweitklässler durch die Halle. Sie haben die Hausaufgabe, Autogramme von den Läufern zu sammeln. Das tun sie mit schüchternen, großen Augen. Sie sollen auch fragen, wo die Läufer herkommen und wie alt sie sind. JA, UND JETZT KOMMT DOCH NOCH MEINE STERNSTUNDE: ICH BIN 30 BIS 40 !!

Danke, liebe Kinder, dann geh ich doch glatt morgen mit Sanna wieder ein bisschen laufen !!!

3 Kommentare:

  1. Hihi, danke für den amüsanten Bericht. 30-40?? Guck nochmal in dein Perso ;-)

    Ich habe gesehen, dass ab sofort die Etappen kürzer werden, nur wahrscheinlich auch bergiger. Bei den täglichen Ausfällen erinnert das Ganze ein wenig an Stephen Kings 'The Long Walk'. So langsam werden die noch vorhandenen Läufer sehr übersichtlich.

    Ich drück dir die Daumen, dass die Schwellungen bald abheilen. Zumindest scheinst du schmerzfrei zu sein, wenn du ernshaft in Erwägung ziehst morgen bzw. inzwischen heute zu laufen.

    Viele Grüße
    Dennis

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  2. Ja, ich habe auch herzlich gelacht.Über den Bericht, meine ich, nicht nur Dein Alter.
    Nicht dass ich Dir solche Sternstunden nicht gönnen würde, aber für Zweitklässler sind 30-40-jährige steinalt. :-) :-) :-)
    Wenn's Dir aber hilft, Dich wieder zum Laufen zu motivieren, um so besser. Ich drücke auch die Daumen.
    Viele Grüße
    Conny

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  3. Hi Aschu,
    na super, zwischen 30-40 Jahren! Da soll noch mal jemand behaupten, dass der DL nicht verjüngt. Oder wars der Espresso, der Plaumenkuchen, das doppelte Frühstück? Also die Mischung machts. Ihr macht das schon, halt gemischt. Wir drücken weiter die Daumen!
    Liebe Grüße
    Jan

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