Dienstag, 14. September 2010

8. Etappe (this is the end) Frohndorf - Manebach 78km

Liebe Leute ,
jetzt bin ich richtig aus dem Rhythmus. Ich bin gestern irgendwie angekommen, das wisst ihr ja schon. Unterwegs habe ich erstmals mehrere Leute telefonisch belästigt, um noch irgendwelche Argumente zu hören, nicht auf der Stelle stehen zu bleiben und endlich zu schlafen. Die Schmerzen bei jedem einzelnen Schritt seit Mitte der 6. Etappe haben mich mürbe und todmüde gemacht. Ich bin gestern tatsächlich im Laufen eingepennt (und habe festgestellt, dass mein Fahrgestell einen Drall nach links hat, was nicht weiter schlimm ist, weil wir bewegen uns ja eh immer auf der linken Strassenseite und auch nicht verwunderlich, weil die Fahrbahnen zum Rand hin ja immer ein bisschen abfallen). Die einzige Motivation, die blieb, war das Bergfest in einem Vorort von Ilmenau. Dort, wo auch der letzte VP des Tages war, der wie immer von Pastor Uli besetzt war, wollte ich aussteigen, um gleich Fakten zu schaffen und heute morgen keinen Unsinn zu treiben. Aber die Leute sind alle Profis. Und so wanderte ich halt doch noch die letzten 7km nach Manebach. Es war nicht nur für mich die bisher härteste Etappe, sehr viel hoch und runter. Hoch laufen ging kräftemässig nicht mehr, runter schmerzmässig. Sehr dummes Gefühl, in Laufklamotten mit einer Startnummer auf dem Rücken durch die Dörfer zu wandern ... In Ilmenau überholten mich dann sogar einige Fußgänger, da wurde mir klar, wie fertig ich war. Der Entschluss war über einsame Stunden auf der Landstraße gereift (wobei es ja sowieso keine wirklichen Alternativen gab): Ich laufe die Etappen 9 - 11 nicht mit. Alles weiter muss man dann sehen.

Sanna war nun endlich auch wieder unterwegs, aber, um es vorwegzunehmen, auch nicht wirklich wiederhergestellt. Klar kam sie (vor mir) ins Ziel, heute musste sie aber schon wieder aufgeben.

Ok. Schreibe jetzt gleich weiter unter Etappe 9, muss ja alles seine Ordnung haben!

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