Dienstag, 21. September 2010

15. Etappe (driver's seat) Horb - St. Georgen

Sorry, Leute,
keine Ausreden, gestern war ich schlicht und ergreifend einfach mal richtig faul. Das fing damit an, dass Sanna laufen wollte, kein Fahrer ausser mir für unseren SuperAstra zur Verfügung stand und ich so meine Forschungen zu den deutschen Bäckereien und Steh-Cafés nicht ganz unwillig fortsetzen konnte. Danach hing ich in der Sonne ab, ich nehme lieber jede Minute bewusst wahr.

Sybille wünschte ja noch guten Appetit für die Pizza in Horb. Ja, den hätten wir auch alle gehabt. Es war ein ziemlicher Total-Reinfall, etwas unverständlich in Ingo's Home-Town (vorweg: das wurde gestern abend in St. Georgen beim Chinesen mehr als ausgebügelt, gab zwar keine Pizza, aber ...) Ich dachte jedenfalls nichts Arges, als ich den übersichtlichen Salatteller intus hatte und dann auch nach angemessener Verdauungszeit so etwas ähnliches wie Lasagne portioniert angeliefert wurde. Für Vegetarier waren das ca. 3 Schichten Nudeln mit etwas Tomatensoße zwischen, also ca. 1cm hoch, 15x15cm. Naja, dachte ich, is halt der 2. Gang. War er auch, aber auch der letzte. Alle guckten sich etwas ungläubig an, Nachschlag war nicht vorgesehen. Da ich wie immer satt (von Sanna's Mega-Salat am Nachmittag) zum Essen gegangen war, konnte ich's verkraften, aber für die anderen war es nicht ganz so witzig.

So, jetzt ist virtuell Montag morgen in Horb. 3°, sternklarer Himmel. Sanna will laufen. Ich zuckele mit dem Auto los, finde in allen Käffern bis Station 1 keine Bäckerei und stelle mich eher zufällig an der Station mit hin. Sanna kommt nicht, jedenfalls nicht im normalen Zeitfenster mit dem Hauptfeld. Ich fahr iht entgegen, sie humpelt. Hört auf. Mal wieder was Neues: Krämpfe an der Wade außen. Naja, kein Grund mehr, sich ernsthaft zu quälen. Suchen wir halt zusammen die Bäcker. Gibt aber keine! Wir fahren extra nach Alpirsbach, "große Stadt". Nix. Es ist irgendwie wie im Harz: Tourismus stirbt ab. Zurück auf die Strecke, an den Stationen immer mal 5 Minuten dummquatschen (geht immer). An der letzten vor dem Ziel, traditionell Pfarrer Ulli's, ist es so geil, dass wir uns erst mal auf die Wiese hauen, wohlgemerkt in 900m Höhe. Blauer Himmel, windstill, wellige Wiesen, noch erträgliche Fichtenwälder (weit genug weg), ein Trekker, der gemütlich 200m entfernt das Heu wendet und uns damit diesen unbeschreiblich würzigen Geruch beschert. Urlaub.

St. Georgen ist eine merkwürdige Stadt: Die Häuser hat jemand einfach über das Relief geklatscht, von unserer Schule in die Innenstadt ist es zwar nur 1km, aber auch ca. 300 Höhenmeter (runter und wieder hoch). Noch wissen wir nicht, dass das auch der Weg zum Abendessen sein wird ... Der Blick geht aus großen Fenstern aus der Halle direkt in die Wiesen und die Wälder, wie Kino. Novum: 1(ein) Klo pro Geschlecht. Geht aber auch, lernen wir.

Nach der Völlerei beim Chinesen (incl. all u can eat ice cream) kann ich natürlich nicht schlafen, lese ein bisschen Mario Mantese und dann steht plötzlich Stephi neben mir. Aus Schwäbisch Hall. Wollte mal gucken, wie das wirklich aussieht beim DL. Ich denke, sie ist auf ihre Kosten gekommen, auch wenn sie zum Zapfenstreich um 21 h dann schon wieder weg muss.

Die erste Hälfte der Nacht verbringe ich mit der Frage, was das für ein merkwürdiges, regelmäßiges Geräusch sei, was ich da höre, bis ich wirklich auf die Uhr gucke und einen 60sec-Rhythmus feststelle. Bingo. Es ist das innen über unserem Platz angebrachte Uhrwerk der großen Außen-Schuluhr, die jede Minuet ca. 5 sec braucht, ihre dicken Zeiger weiterzubewegen. Um 1:30 schlaf ich dann doch noch ein bisschen ein, glaub ich.

Jetzt wundert Ihr Euch über den langen Bericht? Gnz einfach: Hier in Altglashütten auf 1000m brennt die Sonne so dermaßen nah an der Solarkonstanten, dass ich nix besseres weiß als mich zwischendurch mal in die schattige Halle zu verdrücken. Die toppt die von gestern noch: Fenster bis zum Boden, draußen nur (allerschönste) Landschaft. Das einzige, was ich außer Bloggen doch noch mal machen müsste, ist rasieren, aber seit Tagen und Wochen fallen Spiegel und Waschbecken räumlich nie so eng zusammen, dass ich das riskieren kann.

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